Greenwashing

3sat, 2020

Für Produkte und Dienstleistungen wird ein grünes Image immer wichtiger. Firmen preisen ihre Waren als ökologisch und fair an. Dient dies wirklich der Umwelt oder ist es bloße Augenwischerei?                

Siegel sollen belegen, dass Produkte nachhaltig produziert werden, indem für ihre Herstellung besondere Umweltstandards beachtet werden. Grüne Werbung spricht den Urinstinkt „Natur“ an. Botschaften wie „ökologisch“ oder „regional“ gelangen direkt ins Unterbewusstsein.

Das Ziel der Unternehmen: mit dem Umweltbewusstsein der Verbraucher den Umsatz steigern. Aber was steckt hinter dem grünen Versprechen? Ein echter Bewusstseinswandel hin zur Nachhaltigkeit oder nur  gutes Marketing? Eines der bekanntesten Beispiele: die Regenwaldkampagne einer der größten Brauereien Deutschlands zu Beginn des Jahrtausends. Das Versprechen: Mit dem Kauf jedes Kastens Bier wird der Verbraucher einen Quadratmeter Regenwald schützen. Die Umsätze stiegen um 8,1%, aber hat dies auch dem Regenwald genützt? Die Grenzen zwischen grünem Marketing und Greenwashing, sind fließend.

Beispiele aus den fünf Branchen Textilien, Lebensmittel, Reisen, Logistik und Finanzen zeigen: Greenwashing ist weit verbreitet. Und die Produktsiegel selbst stellen ein Problem dar. Rund 260 sind international gelistet. In Deutschland kommen noch regionale und Industrie-eigene Siegel hinzu. Und nur wenige von ihnen sind glaubwürdig oder haben nachvollziehbare Kriterien.

In der Dokumentation kommen Neurowissensschaftler, Nachhaltigkeitsforscher, Wirtschaftsethiker und Vertreter verschiedener Verbraucherorganisationen zu Wort. Es werden zahlreiche Beispiele für Greenwashing gezeigt, aber auch Unternehmen, die wirklich ökologisch handeln.